Allgemeines über die Lehre

Was ist die Lehre?
Die Lehre ist eine moderne Ausbildung, mit der du eine vollständige Berufsausbildung erwirbst. Nach ihrem Abschluss bist du z.B. Labortechiker:in, Metalltechniker:in, Chemieverfahrenstechniker:in etc.

Wie funktioniert die Lehre?
Die Lehre unterscheidet sich wesentlich von deiner bisherigen schulischen Ausbildung. Du lernst die meiste Zeit nicht in einer Schule, sondern in einem Unternehmen. Dort erwirbst du das für deinen Beruf notwendige Fachwissen. Ein- bis zweimal in der Woche oder über mehrere Wochen geblockt besuchst du die Berufsschule. Eine gut ausgebildete Fachkraft muss nämlich auch über theoretisches Hintergrundwissen und eine solide Allgemeinbildung verfügen. Während der Lehrzeit bist du somit gleichzeitig Auszubildende bzw. Auszubildender in einem Betrieb und Schüler:in einer Berufsschule.

Wie viele und welche Lehrberufe gibt es?
Derzeit gibt es rund 225 Lehrberufe (inkl. landwirtschaftliche Lehrberufe), einige davon mit zusätzlichen Schwerpunkten. inlehre bildet davon rund 50 Lehrberufe aus der Industrie ab. Auf inlehre findest du eine Reihe von Lehrausbildungen. Die Vielzahl der Ausbildungen ermöglicht es dir, jenen Lehrberuf auszuwählen, der deinen Stärken am besten entspricht.

Wie lange dauert eine Lehre?
Abhängig vom Beruf dauert eine Lehre entweder zwei, zweieinhalb, drei, dreieinhalb oder vier Jahre. Die meisten Lehrberufe sind dreijährig.

Wann kann ich mit einer Lehre beginnen?
Damit du eine Lehre beginnen kannst, musst du die neunjährige Schulpflicht abgeschlossen haben. Ein positiver Abschluss ist zwar formal nicht notwendig, erhöht aber deine Chancen auf eine Lehrstelle erheblich.

Kann ich auch mehr als einen Lehrberuf erlernen?
Eine besondere Chance für das Berufsleben bietet die Möglichkeit, gleichzeitig zwei Lehrberufe zu erlernen. Diese so genannten Doppellehren (z.B. Dachdecker:in und Spengler:in) dauern höchstens vier Jahre. Voraussetzung dafür ist, dass der Lehrbetrieb so eingerichtet ist und so geführt wird, dass die Ausbildung in beiden Berufen möglich ist.


Die Berufspraktischen Tage (= „Schnupperlehre“) sind ein wichtiger Bestandteil der Berufsorientierung in der Schule. Durch Zuschauen, Fragen stellen und Ausprobieren verschiedener, einfacher Tätigkeiten, erhältst du die Gelegenheit, den jeweiligen Beruf und den Arbeitsalltag im Betrieb kennen zu lernen. So findest du heraus, ob deine Fähigkeiten, Wünsche und Vorstellungen wirklich zum Inhalt der Ausbildung passen. Möglicherweise entdeckst du aber auch ein neues Talent, das du besitzt und weiter ausbauen möchtest. Eine Schnupperlehre ist bestimmt die beste Möglichkeit, sich eine freie Lehrstelle zu sichern. Die Erfahrung zeigt, dass viele Unternehmen die künftigen Lehrlinge mit Hilfe der Berufspraktischen Tage (= Schnupperlehre) auswählen. Du lernst dabei mögliche Berufe und Ausbildungsbetriebe kennen. Außerdem kannst du gleich zeigen, was in dir steckt und den Ausbildungsbetrieb so auf dich aufmerksam machen.

Es gibt verschiedene Arten von Berufspraktischen Tagen:

  1. Schulveranstaltung: 
    In den meisten Schulen (z.B. Neue Mittelschulen, Allgemeinbildende Höhere Schulen) werden berufspraktische Tage (Schnuppertage) angeboten, die man auf jeden Fall nutzen sollte. Diese finden auch während der Unterrichtszeit statt und dauern in der Regel 2 bis 5 Tage.

     
  2. Individuelle Berufsorientierung: 
    Die individuelle Berufsorientierung eröffnet einzelnen Schüler:innen der 4. Klasse Neue Mittelschule/AHS-Unterstufe, der 8. und 9. Klasse der Sonderschule, der Polytechnischen Schule aber auch von weiterführenden Schulen die Möglichkeit, zum Zweck der individuellen Berufsorientierung an bis zu 5 Tagen unterrichtsfrei zu geben. Der Anstoß für die individuelle Berufsorientierung muss von den Schüler:innen selbst beziehungsweise von deren Eltern kommen. Die Erlaubnis muss aber der Klassenvorstand erteilen.

Für die Altersgruppen der Variante B (individuelle Berufsorientierung) und für ältere Jugendliche (z.B. in weiterführenden Schulen) ist außerdem eine individuelle Berufsorientierung außerhalb der Unterrichtszeit (z.B. in den Ferien) im Ausmaß von höchstens 15 Tagen pro Betrieb und Kalenderjahr möglich. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Eltern und eine geeignete Aufsichtsperson im Betrieb.

Schulen haben den Schnupperkalender 2021/22

Ob von der Schule organisierte Berufsorientierungstage oder eigenverantwortliches Schnuppern in deiner Freizeit – eine wertvolle Entscheidungshilfe ist jedenfalls der Schnupperkalender der Kärntner Industrie, um den passenden Beruf und Schnupperbetrieb zu finden. Im Berufsorientierungsunterricht wirst du ihn sicherlich verwenden. Du musst dir jedenfalls keine Sorgen machen, dass du keinen Platz bekommst. 11.660 Schnuppertage werden für das nächste Schuljahr in der Kärntner Industrie angeboten. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier ein passender Lehrberuf für dich dabei ist, ist also sehr hoch.

Weder ein toller Film über den Beruf, noch Broschüren oder Flyer können solche praktischen Tage im Betrieb ersetzen. Die Schnupperlehre ist ein idealer Türöffner in eine Lehre hinein – der Großteil der Jugendlichen, die eine Lehre in der Industrie begonnen haben, haben vorher eine Schnupperlehre in dem betroffenen Unternehmen absolviert.


In Österreich ist es möglich, die Maturaausbildung während der Lehrzeit zu absolvieren. Für das Unternehmen bietet das Modell „Lehre und Matura“ die Möglichkeit, begabte Jugendliche zu hochqualifizierten Facharbeitern im eigenen Betrieb auszubilden. Mit der Berufsreifeprüfung (auch Berufsmatura genannt) bietet die Lehre auch für den tertiären Bildungsweg ein gutes Fundament. Sie berechtigt uneingeschränkt zum Studium an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen sowie zum Besuch von Kollegs und anderen österreichischen Ausbildungen, die eine Reifeprüfung voraussetzen.

Die Berufsreifeprüfung setzt sich aus vier Teilprüfungen zusammen:

  1. Deutsch
  2. Mathematik
  3. Lebende Fremdsprache und
  4. Fachbereich (entsprechend dem Berufsfeld des Lehrlings)

Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z.B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können seit September 2008 bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kann man nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten. Erfolgt der Besuch der Vorbereitungskurse auf die Berufsreifeprüfung während der Lehrzeit, kann die Lehrzeit im Ausmaß des zusätzlichen (Berufs-)Schulbesuches verlängert werden (in der Regel um ein halbes Jahr). Durch ein Förderprogramm können die Vorbereitungskurse und die Prüfung in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle.

Die Vorteile einer Lehre mit Matura

  • Gute Allgemeinbildung und praktische Berufsausbildung 
  • Interessante und hochqualifizierte Arbeit gleich nach der Ausbildung
  • Bessere Aufstiegschancen im Unternehmen
  • Bessere Integration in den Arbeitsmarkt durch die Lehre
  • Offene Türen zum Schulsystem, zur Fachhochschule und Universität
  • Eigenes Einkommen während der gesamten Ausbildungszeit

Mit dem neuen Ausbildungsmodell „Lehre und Studium" ist es möglich eine Lehre zu machen und gleichzeitig ein Bachelorstudium abzuschließen. In der Ausbildung verbinden sich Praxis und Theorie, die Inhalte werden optimal aufeinander abgestimmt. Die steigenden Ansprüche von komplexen Industrieanlagen, die nach professioneller Betreuung, Programmierung und Wartung verlangen, gehen einher mit einem erhöhten Bedarf nach hochqualifizierten Fachkräften. „Kärnten ist österreichweit das erste Bundesland, das dieses attraktive neue Bildungsangebot umsetzt. Seit dem Wintersemester 2020/21 wird in Kärnten eine neu entwickelte Doppellehre für das Berufsbild „Prozesstechnik und Elektrotechnik: Anlagen- und Betriebstechnik“ angeboten, das sich speziell an Maturanten der AHS und BHS richtet. Die FH Kärnten bietet dazu parallel ein berufsbegleitendes Studium an. Im Rahmen dieses Modells kooperieren Infineon Technologies Austria AG, Flex, RHI Magnesita, die Berufsschule Villach sowie die GPS – Lehrwerkstätte und die FH Kärnten, um Lehre und Studium für Lehrlinge oder Studierende zu ermöglichen.Nach der Lehre mit Studium hast du also nicht nur einen Arbeitsplatz bei einem top Industrie-Leitbetrieb, sondern zusätzlich gleich mehrere angesehene Abschlüsse (zwei Lehrberufe und den Bachelor-Titel). Damit hast du alle Chancen – die Berufswelt steht dir offen!

Konkret heißt das für dich: Nach nur drei Jahren Ausbildung und berufsbegleitender Praxis erhältst du gleich zwei Lehrabschlüsse; das Studium schließt du ein Jahr später an der FH Kärnten mit dem Titel Bachelor of Science (BSc) ab. Du lernst die unendlichen Möglichkeiten der Robotik, Automatisierungstechnik sowie Industrie 4.0 kennen, die du in der Praxis umsetzen kannst. Insbesondere für Maturant:innen einer höheren Schule wie AHS ist dieses Spezialangebot geeignet. Möglich ist das alles in dieser kurzen Zeit, weil starke Ausbildungspartner ein komprimiertes Programm geschaffen haben, wo dein Vorwissen auf Maturaniveau optimal angerechnet wird.

Du traust dir das nicht zu? Keine Sorge! Denk dran, dass dieses Programm die perfekte Abstimmung zwischen der praktischen Arbeit und den theoretischen Lerneinheiten bietet. Und dein Lehrbetrieb unterstützt dich maximal dabei, in der geplanten Zeit die Abschlüsse zu machen.


Um die Attraktivität der Lehre für Jugendliche und Betriebe zu erhalten und weiter auszubauen, werden die Ausbildungsinhalte regelmäßig den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst. Neben der Modernisierung bestehender und der Einführung neuer Lehrberufe wurde mit der Novelle des Berufsausbildungsgesetztes im Jänner 2006 dazu auch die Möglichkeit der Modularisierung von Lehrberufen geschaffen.

Ein Modullehrberuf setzt sich aus drei „Bausteinen“ zusammen:

  • Das Grundmodul dauert in der Regel zwei Jahre und beinhaltet jene Kenntnisse und Fertigkeiten, die den grundlegenden Tätigkeiten eines Lehrberufes oder mehrerer Lehrberufe eines bestimmten Berufsbereiches entsprechen.
  • Ein Hauptmodul dauert zumindest ein Jahr. Es beinhaltet jene über die Grundlagen hinausgehenden Kenntnisse und Fertigkeiten, die die typische Qualifikation eines Lehrberufes oder mehrerer Lehrberufe eines bestimmten Berufsbereiches ausmachen. Aufbauend auf ein Grundmodul kann es mehrere Hauptmodule geben.
  • Ein Spezialmodul dauert ein halbes Jahr oder ein Jahr und vermittelt weitere Kenntnisse und Fertigkeiten, die speziellen Produktionsweisen und Dienstleistungen entsprechen.

Jeder Modullehrberuf besteht aus einem Grundmodul und mindestens einem Haupt- und einem Spezialmodul. Ein Lehrling eines Modullehrberufs wird im Grundmodul ausgebildet und muss ein Hauptmodul wählen. Darüber hinaus kann der Lehrling in einem weiteren Haupt- oder Spezialmodul ausgebildet werden. Es besteht aber keine Verpflichtung zur Ausbildung in einem Spezialmodul. Die Entscheidung für die Haupt- und Spezialmodule wird immer in Absprache zwischen dem Lehrbetrieb und dem Lehrling getroffen. In den Ausbildungsordnungen ist genau angeführt, wie die Module kombiniert werden können. Es ist nicht automatisch jedes Hauptmodul mit jedem Spezialmodul kombinierbar. Je nach Kombination der Bausteine ergibt sich in den Modullehrberufen eine Lehrzeit von mindestens drei Jahren (oft auch 3 1/2 Jahren) und höchstens vier Jahren.


Ob am Computer oder an einer Maschine, im Verkauf, in der Kundenberatung oder bei persönlichen Dienstleistungen: an digitalen Anwendungen und Tools kommst du heute in keinem Lehrberuf vorbei. Automatisierte (digitalisierte) Maschinen und Produktionsanlagen müssen eingerichtet und gesteuert werden, Tools zur Fehlerdiagnose, für Messungen und die Erfassung von Daten richtig bedient, Bürosoftware, Buchungsprogramme oder Onlineverkaufsportale sicher eingesetzt werden, und in allen Berufen musst du auf digitalem Weg mit Kolleg:innen, Kund:innen, Gästen, Behörden usw. richtig kommunizieren können. Auch der sichere Umgang mit Daten gehört in vielen Lehrberufen zum Alltag. Auch wenn diese Entwicklungen und Anwendungen immer einen technischen und IT-Hintergrund haben, sind die Fähigkeiten, die wir brauchen, um effizient damit umgehen zu können, nicht nur technischer Natur.

Damit Unternehmen digitale Tools und Anwendungen effektiv einsetzen können, brauchen sie gut ausgebildete Fachkräfte, die sowohl das technische Know-how als auch die sozialen und methodische Fähigkeiten mitbringen, um in ihrer täglichen Arbeit mit diesen umgehen zu können.

Die Entstehung neuer Lehrberufe

Es entsteht eine ganze Reihe neuer Lehrberufe, die nicht nur digitale Tools anwenden, sondern diese entwickeln und bauen und damit die Voraussetzung für Digitalisierung schaffen. In solchen Lehrberufen arbeitest du dabei mit, die Veränderungen durch Digitalisierung überhaupt zu ermöglichen. Beispielsweise braucht es Expertinnen und Experten, die die Software für digitale Anwendungen entwickeln und programmieren, dafür wurde der Lehrberuf Applikationsentwicklung – Coding geschaffen. Die Anlagen, Netzwerke und Systeme, über die in den Betrieben auf die jeweilige Software zugegriffen wird, werden von Informationstechnolog:innen installiert und laufend betreut. E-Commerce-Kaufleute betreuen die digitalen Webshops, über die Unternehmen ihre Produkte online verkaufen, während Medienfachleute in verschiedenen Schwerpunkten solche Webshops, Unternehmenswebseiten oder die Social-Media-Auftritte gestalten und für die digitale Präsenz der Unternehmen sorgen.

Neben diesen neuen Lehrberufen gibt es in vielen Modullehrberufen Haupt- oder Spezialmodule, bei denen du schon am Namen erkennst, dass hier viel Digitalisierung drinnen steckt, z.B. die Lehrberufe

  • Mechatronik mit dem Hauptmodulen Automatisierungstechnik und IT-, Digitalsystem- und Netzwerktechnik, sowie den Spezialmodulen Robotik und SPS-Technik
  • Elektrotechnik mit dem Hauptmodul Automatisierungs- und Prozessleittechnik
  • Elektronik mit dem Spezialmodul Netzwerktechnik
  • Labortechnik mit dem Spezialmodul Laborautomatisation
  • Metalltechnik mit dem Spezialmodul Automatisierungstechnik Auch in diesen Lehrberufen mit ihren digitalen Ausbildungsinhalten schaffst du viele Voraussetzungen, damit der Einsatz digitaler Anlagen, Tools und Anwendungen in den Unternehmen möglich wird.

Veränderungen durch die Digitalisierung

Während die oben genannten Beispiele sozusagen die Voraussetzungen für die Veränderungen durch Digitalisierung schaffen, erfolgt bei den meisten Lehrberufen die Modernisierung, um sie fit für die veränderten Arbeitsbedingungen und den digitalen Arbeitsalltag zu machen. Der Umgang mit und die Anwendung von berufs- und betriebsspezifischen digitalen Tools und Anwendungen (Geräten, Software, Kommunikationsformen usw.) findet sich in praktisch allen neuen und modernisierten Ausbildungsordnungen. Auch wenn die Grundprinzipien dabei in den einzelnen Berufen oft ähnlich sind, und dadurch berufsübergreifende digitale Kompetenzen aufgebaut werden können, gilt es auch die berufsspezifischen Fähigkeiten zu entwickeln. Zum Beispiel braucht es dür die Bedienung digitaler Messinstrumente auf Baustellen, in der Qualitätssicherung oder der Fehlerdiagnose anderes Know-how als für die Betreuung eines Webshops im Handel. Gleichzeitig ist es in allen Berufen gleichermaßen wichtig, erforderliche Informationen recherchieren und den Wert von Informationen beurteilen zu können oder mit Daten sensibel und verantwortungsbewusst umzugehen. Deshalb finden sich in den Berufsprofilen und Berufsbildern moderner Ausbildungsordnungen sowohl allgemeine, fachübergreifende digitale Ausbildungsinhalte wie auch berufs- und bereichsspezifische Inhalte, die charakteristisch für den jeweiligen Beruf sind. Nicht immer sind die digitalen Ausbildungsinhalte explizit als solche gekennzeichnet. Manchmal zeigen sie sich erst, wenn du dir die Ausbildungsordnungen der Lehrberufe genauer anschaust.

Veränderungen im Lernen

Mit der Digitalisierung verändert sich nicht nur, was du in der Ausbildung lernst, also die Ausbildungsinhalte, sondern auch wie du ausgebildet wirst. Das betrifft beispielsweise die Trainingsmethoden und Kommunikationsformen, den Einsatz digitaler Tools im Lernen, aber auch die Wahl des optimalen Lernortes. Nichts eignet sich in der Regel besser, um für die Realität zu lernen, als die reale Anwendung am betrieblichen Arbeitsplatz. Durch digitale Lerntools (Lern-Apps, Mikrolernen (= „Lernen in kleinen Portionen“), Quiz-Plattformen, Videoplattformen, Chatfunktionen, Simulationen,…) kann die Ausbildung am betrieblichen Arbeitsplatz aber in vielen Bereichen zusätzlich unterstützt werden. Auch das Lernen in der Berufsschule, das Wiederholen von Lerninhalten in der Freizeit, die Vorbereitung auf Prüfungen, rasche Feedbackmöglichkeiten, der Austausch über Lern- und Ausbildungsinhalte in größeren Gruppe usw. können durch digitale Unterstützung gefördert werden. Durch Gaming-Ansätze wird außerdem das Lernen stärker mit Fun-Faktoren verbunden, indem du beispielsweise mit anderen in Wettbewerb trittst, deine Ausbilder/innen in einem Quiz herausforderst oder durch das Lösen kniffliger Aufgaben Punkte und Belohnungen sammelst, die du in der realen Welt einlösen kannst. Eines solltest du dabei aber nicht vergessen: Die Basis für deinen beruflichen Erfolg wird bei allen digitalen Ausbildungsinhalten auch weiterhin die besondere Fachkompetenz in deinem Lehrberuf bleiben.